Sonntag, 6. Juli 2008

Mysore und die letzten zwei Wochen

Heute gibt es etwas verspätet eine Zusammenfassung der letzten beiden Wochen hier in Bangalore. Seit Anfang letzter Woche werde ich nicht mehr von einem Fahrer vom Gästehaus abgeholt und zur Arbeit gebracht, sondern fahre mit dem Mitarbeitershuttle der SAP. Diese Shuttles sammeln auf über 30 Routen aus allen Ecken der Stadt die Mitarbeiter ein und bringen sie zur Arbeit und abends wieder nach Hause. Eigentlich hatte ich schon früher anfangen wollen, den Shuttle zu nutzen, aber es hat ziemlich lange gedauert, bis ich den notwendigen Ausweis bekommen habe. Der Nachteil ist jetzt, dass ich morgens früher aufstehen muss (abfahrt ist um 7.37 Uhr) und abends weniger flexibel bin, wie lange ich bei der Arbeit bleiben will (es gibt Shuttles um 17 und 19 Uhr). Der Vorteil ist aber, dass ich im Shuttle jetzt endlich einige andere Deutsche kennengelernt habe, die auch hier im Gästehaus wohnen. Außer mir sind hier im Moment noch vier Kollegen, die ebenfalls länger hier bleiben: Mark, Simon und ein zweiter Dominik sind noch bis Ende August hier und Hesam bis Ende Juli. Dominik ist ein BA-Student bei SAP und die anderen drei machen Praktika. Bis letztes Wochenende war außerdem noch Maria hier, die auch ein Praktikum gemacht hat. Außerdem sind noch ein paar Kollegen für kürzere Zeiträume hier.

Für Mittwoch haben mich die anderen dann gleich eingeladen, mit ihnen das Halbfinale der Europameisterschaft anzuschauen. Da sind dann auch noch zwei Praktikanten von Bosch dabeigewesen. Von denen gibt es hier auch einige, mit denen die SAPler regen E-Mail-Kontakt pflegen. Mark, Simon und Maria haben an dem Abend auch noch lecker gekocht und so hatten wir insgesamt einen recht lustigen Abend, auch wenn es dank Zeitverschiebung halb drei geworden ist, bis wir schlafen gehen konnten. Am Freitag sind wir mit fast 20 Leuten von SAP und Bosch essen gegangen, um Marias Abschied von Indien zu feiern. Wir waren in Miller's Steakhouse (ja, man kann hier trotz Hinduismus auch mal ein Steak essen), wo es Filet Mignon für 220 Rupien (etwas über 3 Euro!) gab.

Am Samstag bin ich zusammen mit Dominik nach Mysore gefahren, während die anderen eine Klettertour gemacht haben. Wir haben uns für den Tag ein Auto mit Fahrer gemietet, womit die Fahrt ca. 3 Stunden gedauert hat. In Mysore haben wir die verschiedenen Paläste, für die die Stadt bekannt ist und einen Tempel angeschaut, lecker gegessen und sind zweimal vom Regen überrascht worden. Die neuen Bilder geben wahrscheinlich einen besseren Eindruck von dem Ausflug, deshalb spare ich mir hier mal weitere langatmige Ausführungen. Jedenfalls haben wir einige interessante Sachen gesehen und der Ausflug hat sich sehr gelohnt. Als wir abends wieder im Gästehaus angekommen sind, haben wir Hesam, Mark und Maria getroffen, die sich gerade an Marias letztem Abend nochmal ins Nachtleben stürzen wollten. Nachdem wir kurz unsere Sachen abgelegt hatten, sind wir dann trotz leichter Erschöpfung noch mitgegangen. Wir waren in einem Club im Leela Palace (eines der teuersten Hotels in Bangalore), wo wir trotz Sperrstunde (normalerweise macht in Bangalore spätestens um 23.30 Uhr alles zu) noch bis kurz vor eins bleiben konnten. Den nächsten Tag haben alle entsprechend zur Erholung genutzt und dann abends noch das Finale bei uns im Gästehaus angeschaut.

Das hat natürlich schon wieder für ein gewisses Schlafdefizit gesorgt, so dass die ganze letzte Woche über nicht allzu viel los war. Freitag war wieder ein Abschiedsessen, diesmal für Robert und Bettina von Bosch. Da waren wir in einem sehr guten, rein vegetarischen, indischen Restaurant und anschließend noch bei ihnen zu Hause. War insgesamt ein netter, gemütlicher Abend, wo ich noch ein paar der anderen Praktikanten von Bosch ein bisschen näher kennenlernen konnte. Gestern mittag bin ich mit Hesam und Dominik in die Stadt gefahren um einzukaufen. Ich wollte hauptsächlich nach neuen Klamotten schauen, war dabei aber nur mäßig erfolgreich. Wir waren dann noch in der Commercial Street, wo man mit viel Feilschen typisch indische Sachen wie z.B. Pashmina Schals, Schmuck usw. kaufen kann. Da muss ich irgendwann auf jeden Fall nochmal hin, bevor ich das Land wieder verlasse. Wir waren dann noch mit Mark und Simon und ihren Freundinnen, die seit Freitag hier sind, im Hard Rock Café essen.

Heute werde ich wohl versuchen, noch ein paar Besorgungen für meinen Urlaub zu machen, den ich nächste Woche von Mumbai aus mit meinem Bruder beginne. Ansonsten werde ich wahrscheinlich noch ein bisschen entspannen und im Reiseführer stöbern.

Ich weiß nicht, ob es nächste Woche noch was zu erzählen geben wird, deshalb kann es auch sein, dass der nächste Eintrag erst Ende des Monats nach meinem Urlaub kommt.

Bis dann!